Meine Motivation als Indieautor
Nachdem ich im letzten Artikel über die knappe Kalkulation meiner Spiele geschrieben habe, will ich heute über ein weiteres Thema schreiben: Was motiviert mich als Indieautor?
Mein Ausgangspunkt ist, dass Indiespiele nur geschrieben werden, weil die Macher dahinter motiviert sind, Geld verdienen lässt sich damit offensichtlich ja nicht. Aber was sind die Motivationsgründe und vor allem was kann man tun, um die Macher weiter zu motivieren? Das hier ist nur meine Sichtweise, andere Indieautoren können natürlich ganz andere Gründe haben.
Mein absolut größter Motivationsgeber sind Leute, die meine Bücher kaufen und noch wichtiger, sie lesen und spielen und davon auch berichten.
Würden sich meine Bücher nicht verkaufen, würde ich sie auch nicht drucken lassen, sondern einfach nur als PDF veröffentlichen. Dann aber wäre natürlich ein Stand auf einer Con recht sinnfrei. Gefühlt ist aber der Stand auf Cons wichtig, um Aufmerksamkeit und Feedback für sein Spiel zu bekommen. Für mich ist z. B. die RPC immer ein Motivationsschub. Nur auf solchen Veranstaltungen verkaufe ich Bücher in relevanter Anzahl. Bei SpacePirates sieht es für das erste Halbjahr 2016 wie folgt aus, dabei habe ich alle 3 verfügbaren Bücher zusammengezählt:
- RPC: 29 Bücher
- Sonst: 7 Bücher
Wie man bei den enorm hohen Zahlen sieht, ist jedes verkaufte Buch ein kleiner Erfolg. Aber wie schon gesagt, Verkäufe sind zwar wichtig, damit meine Indiespiele noch gedruckt werden, aber auch nicht alles, Feedback ist mindestens genauso wichtig. Wenn man an so einem Stand steht und dafür noch Geld für Banner, Tischtuch und Co. ausgegeben hat und niemand stehen bleibt ist das auch deprimierend. Von daher freut man sich über jeden, der vorbeischaut und sich für die Produkte interessiert und den man aufschlauen darf, oder diejenigen die das Spiel schon kennen und einfach ein paar Worte mit einem wechseln. Ideal wäre natürlich, wenn sich durch den Buchverkauf auch die Anreisekosten und das Hotel finanzieren ließe, das ist aber schon durch die niedrigen Auflagenzahlen kaum möglich.
Außerhalb von Cons kann das Feedback nur über SocialMedia Seiten, Blogs und Foren eingesammelt werden. Daher versuche ich überall zumindest etwas aktiv zu sein. Wenn ich mir jetzt den Stand der Dinge anschaue, bringt es nicht viel.
- Foren: Der jcgames Bereich im Tanelorn ist scheintot, dort sind etwa 95 % der Beiträge im Jahr 2016 von mir selber geschrieben.
- Blogs: Blogbeiträge über Spiele von mir (ich behalte da rsp-blogs.de im Auge) gibt es quasi auch nur von mir und Kommentare dazu sind auch selten (2016: 47 Blogposts von mir).
- SocialMedia: Ich habe eine Seite auf Facebook (232 Likes), Google+ (139 Follower) und Twitter (186 Follower). Gute Beiträge haben etwa 200 erreichte Personen, 10 Likes, 2–3 Kommentare und werden 1–2 mal geteilt.
Wenn ich die Fakten so anschaue, bin ich wohl eine Marketingniete oder meine Spiele sind einfach schlechter als von mir gefühlt. Dabei geht es mir nicht um die Zahlen der Likes, viel mehr ist für mich die Anzahl von Beiträgen interessant, die sich auf meine Spiele beziehen. Wenn ich jetzt noch die Zahl von Rezensionen oder Spielberichte anschaue (immer seit dem Erscheinen der neuesten Ausgabe):
- Lite (2015): 1 Rezension, 1 Spielbericht
- SpacePirates (2016): 0 Rezensionen, 1 Spielbericht
- Das Weltenbuch (2016): 0 Rezensionen, 0 Spielberichte
Diese Zahlen können natürlich nicht wirklich motivieren. Dagegen motiviert mich aber die Zahl der Fan-Settings von Lite. Drei gibt es auf der Homepage zum Download und von zumindest zwei weiteren habe ich gehört.
Damit schließe ich diesen Beitrag, der auch nicht zum Jammern da war, sondern einfach nur den Ist-Zustand beleuchten und aufzeigen sollte, was mich motiviert und demotiviert.
Kommentare, Diskussionen oder Rückfragen zu diesem Artikel auch gerne im RSP-Blogs-Forum.
Geschrieben am 26.06.2016 unter jcgames